Donnerstag, 20. Dezember 2007

wieder in der Zivilisation


Und dann ging alles sehr schnell.....

Nach unserer senstaionell schnellen Besteigung des Mt Vinsons erholten wir uns noch im low camp bis die Sonne unser Lager erreichte. Über Funk konnte ich noch schnell erfahren, dass eine Twin Otter eigens für uns starten würde und uns noch heute nach Patriot Hills bringen würde.

Kaum war die Sonne da, wurde es überraschend warm und ein emsiges Packen setzte unter allen Teilnehmern ein. Bei herrlichem Frühlingswetter erreichten wir am späten Nachmittag das Basislager und wieder wurde unsere umfangreiche Ausrüstung umgepackt.

Pünktlich um 19 00 schwebte die Twin Otter dann knapp über den Zelten ins Basislager und wir hatten einen herrlichen Flug bei perfektem Frühlingswetter zurück nach Patriot Hills. Dort allerdings erwartete uns dann wieder mal heftiger Wind und die Leute von ALE waren dabei mit Scheefräsen das große Blankeisfeld für die Iljuschin zu räumen.

Bis spät in die Nacht dauerten dann die Gespräche mit anderen Expeditionsgruppen und der eine oder andere Whisky wurde gekippt. Am nächsten Vormittag wurde der Wind immer schwächer und wie angekündigt kam dann die Iljuschin 76. Nach der umstänglichen Prozedur des Beladens der riesigen Mengen an Gepäck, Müll und sonstigen Abfällen (auch sämtliche Fäkalien werden ausgeflogen) flogen wir nach Norden, nach Südamerika wo uns heftige Regenfälle und böiger Wind erwarteten.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Bericht vom Gipfeltag 16. 12. 2007 23 30 Uhr






















Gipfeltag!

Zum Glück haben wir alle diesen mörderischen Sturm, ja eigentlich Orkan ohne gröbere Schäden überstanden. Jetzt im Basislager und bei weitem besseren Wetter schaut die Sache schon ganz anders aus. Irgendwann muss doch auch hier das Wetter besser werden.


Der Plan ist ganz einfach; Vorgabe ist, dass alle die Illjuschin vom 18. 12. erreichen wollen, aber trotzdem sollte noch ein Versuch den Gipfel doch noch zu erreichen unternommen werden.
Wir werden also am 15. 12. nach einem gemütlichen Frühstück vom Basislager ins Lowcamp auf dem oberen Branscomb glacier aufsteigen. Leider sind viele unserer Zelte zerstört, und so müssen wir uns einige Zelte von der ALE ausleihen. Was eine Flasche Whiskey nicht alles möglich macht…..
Unser Hauptproblem konnten wir so lösen, aber nicht das Wichtigste: das Wetter. Ein Blick nach oben zeugte aber davon, dass es eindeutig auf Besserung steht. Wir starten bei Icefog, einer interessanten Nebelstimmung bei der die Sonne durch einen dünnen Nebelschleier durchscheint, mit bester Stimmung wieder mal den flachen Branscomb glacier hinauf.

Im Lowcamp bemerke ich nach kurzer Zeit, wie gut diese Gruppe wirklich ist. Das Überstehen des Orkans in den letzten Tagen hat die Leute wirklich zusammengeschweißt. Es war nicht die geringste Anweisung nötig, und trotzdem hat jeder der Gruppe eine Aufgabe war genommen. Während ein Teil der Gruppe die Zelte aufstellt und den dafür benötigten Platz einebnet, kocht ein anderer Teil, während wieder andere die Reste unseres Frühstückdomes bergen und so versuchen so viel wie möglich zu retten. Wie gesagt, das alles funktioniert ohne die geringsten Einteilungen oder Absprachen. Eine solch tolle Gruppe ist mir in 20 Jahren hauptberuflicher Bergführertätigkeit noch nicht untergekommen. Wenn eine Gruppe den Gipfel verdient, dann diese!!

Wir machen noch bei eisiger Nebelstimmung ein ice picknick und nach einigen fröhlichen pina collada liegen wir in den Schlafsäcken.

Zunächst sinkt meine Stimmung am nächsten morgen in den Keller. Bereits um 06 00 wagte ich einen Blick aus dem eisigen Zelt – und es gab wieder einige Wolken, wenn auch der Nebel verschwunden ist. Frustriert schlafe ich nochmals ein.

Um 10 weckt mich chri, es ist alles bestens, die Wolken haben sich verflüchtigt, wir haben einen wundervollen Gipfeltag, der aber alles andere als einfach zu werden versprach.

Wir wollen vom lowcamp (ca. 3200m) ins highcamp (ca 4500m) aufsteigen, entlang des pillar of Impression und dann nach einer ausgiebigen Pause weiter zum Gipfel gehen (rund 5000m).

Um 11 30 kommen wir schon weg, was sensationell ist, wenn man bedenkt, dass die Sonne erst um 11 00 kommt. Es ist einfach entsetzlich schwierig bei dieser eisigen Kälte die Motivation auf zu bringen den Kocher zustarten.

Bei perfekten Bedingungen steigen wir nun zum 3. mal die 1200 m lange Flanke entlang der Fixseile auf. Im highcamp angelangt, kochen wir ein wenig und bergen mühsam unsere Zelte aus dem Schnee.

Weiter. Um rund 17 Uhr starten wir unsere Gipfeletappe. Chri geht mit den schnelleren voraus, während sich Helmut um die Südtiroler kümmert und ich hinten nach „zusammenräume“. Die Aufteilung klappt sehr gut und auch das Wetter hält was es versprochen hat.

Wir kommen gut voran und nach dem großen Plateau kommt uns mein Freund David Hamilton aus England mit seinen zwei Gästen entgegen. Sie hatten einen herrlichen Gipfeltag, waren allerdings schon einen Tag vor uns heroben im Highcamp.

Interessanterweise spürt man am Mt. Vinson die letzten 200 Hm besonders stark. Bei jeder meiner Besteigungen musste ich den Gästen einen besonders langsamen „Schritt“ vorgehen und auch ich selbst spürte die Höhe wesentlich stärker als normal in dieser Höhenlage.

Plötzlich bildet sich wieder ein Lentcular genau über „unseren“ Gipfel, ich drehe mich um und beobachte auch den benachbarten Mt. Shinn und Mt Gardener. Beide hüllen sich schon wieder in Wolken und jetzt im Schatten um ca. 10 Uhr abends wird es empfindlich kalt. Hektisch versuche ich die Gruppe dringend zusammen zu halten. Wenn wir hier heroben bei diesen Temperaturen im White out einen Teilnehmer „verlieren“ würde, so wäre das das Ende für ihn, wir hätten keine Chance ihn wieder zu finden.

Es wird wirklich empfindlich kalt und das Thermometer zeigt minus 42 Grad an, dazu setzt ein leichter Wind ein. Wir gehen als Gruppe geschlossen weiter und erreichen nach dem Überwinden des kurzen Steilhanges den Gipfelgrat. Zum Glück wird die Sicht wieder besser und wir können nach Westen und Süden eine wunderbare Aussicht genießen. Besonders interessant wird das Licht als die Mitternachtssonne plötzlich durch die Wolken lugt.

Der Gipfelschnaps in der kleinen Plastikflasche ist leider gefroren und so machen wir uns halt nach einem Schluck aus der Thermosflasche wieder an den Abstieg.
Unsere Gedanken wandern zu Fritz, einem Teilnehmer aus unserem Team, der leider krankheitsbedingt die Anreise zu dieser Expedition in Buenos Aires abbrechen mußte. Wir wünschen Fritz alles Gute und - "der Berg steht noch länger". Ich werde jedenfalls im nächsten Jahr sicher wieder in der Antarktis an zu treffen sein.

Nur ja keinen der Teilnehmer verlieren und alle sicher wieder nach unten bringen sind meine einzigen Gedanken. Rasch haben wir die Gipfelpyramide wieder hinter uns und sind in deutlich wärmeren und angenehmeren Regionen. Nach 3 Stunden sind wir wieder unten im Transmittercamp und gönnen uns eine ausgiebige Pause. Packen ist wieder mal angesagt und um ca. 03 00 steigen wir weiter ab Richtung lowcamp wo die Schlafsäcke in den Zelten warten.

Montag, 17. Dezember 2007


Telefonat mit Walter 17.12. 08.00
Wir haben am 15.12. zu Mittag unseren zweiten Gipfelversuch gestartet und sind bei wechselhaftem Wetter ins Lager 1 aufgestiegen. Am 16. besserte sich das Wetter weiter, sodaß wir die 1.200 Hm zum Hochlager zügig hinter uns bringen konnten. Nach einer Kochpause im Hochlager ging es weiter und wir erreichten um 23.30 mit allen Teilnehmern den Gipfel! Herrliches Wetter, Windstille und minus 40 Grad – ließen uns die Sturmtage der letzten Woche fast vergessen. Nach einer ausgiebigen Pause ging es retour hinunter ins Lager 1.
Grüße nach Hause!
Walter

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Rettungsaktion im Orkan




Vinson 2007-12-15

Basecamp 13. 12. 2007-12-15

War das eine Woche……Hoffnungsfroh sind wir vom Basecamp am Branscombglacier gestartet. Mit den Schiern zum Halfcamp gewandert und dann gleich weiter ins Camp 1.

Nach dem üblichen errichten des Camps (diesmal hatten wir ja unseren super bequemen Satellite Dome von Mountain Hardware dabei) konnten wir gleich am nächsten Tag ein Depot auf ca. 4300 m errichten. Die Route wurde verändert und eine 1200 m hohe Firnflanke, ca. 30 Grad steil mit einem Fixseil versehen.

Nach dem Abstieg am nächsten Tag sehr eigenartiges Wetter. Ich wollte wieder mal einfach nicht hinauf. Aber am Nachmittag schien sich das Wetter doch noch zu verbessern. Die Sonne schien durch die Wolken und die schemenhaft sichtbare Lenticular über dem Mt. Shinn verflüchtigte sich ebenso. Wir gingen…….

Einige Stunden später erreichten wir den Platz des neuen Hochlagers, des so genannten Transmitterlagers (nach dem neuen Funk Transmitter benannt.) Zelte aufbauen, Schneemauern bauen und dann noch unser etwas zu hoch errichtetes Depot holen – und schon waren wir wieder mal richtig erschöpft.

Am nächsten Tag kam Wind auf, der im Laufe des Tages immer stärker wurde, in den Höhenlagen über uns wurde die Sicht endgültig null. Na ja, für drei Tage hatten wir ja Essen und Sprit für die Kocher mit.

Der Wind wurde auch am nächsten Tag nicht schwächer – im Gegenteil- die Böen erreichten erstmals Sturmstärke. Zum Glück hatten wir die neuen Zelte, und das Camp wirklich gut errichtet. Wir vermuteten, dass es am nächsten Tag besser werden würde. In der Nacht frischte der Wind noch mehr auf.

Am fünften Tag begann ich mir sorgen zu machen. Mit den anderen Führern erreichte ich eine Absprache, dass, Dave Hahn im Camp 1 von uns alles verwenden könne, was er benötigen würde, und wir heroben von ihm im Gegenzug einen Kanister Sprit haben könnten.

Über Funk bzw. Satellitentelefon erhielten wir leider keinen Wetterbericht.

Am 9. 12 war der Aufstieg vom C1 ins Highcamp, am 13. 12. um ca. 14 30 am Nachmittag kam Chris (ein Amiführer aus Kalifornien) zu mir ins Zelt. Sturmwarnung von Patriot Hills,
nach einer kurzen Wetterbesserung würde noch stärkerer Sturm aufkommen.

Wir hatten in den vergangenen 12 Stunden bereits ängstlich die Zeltstangen festgehalten. Die Böen des Windes erreichten Orkanstärke, es war unmöglich aufrecht zu gehen. Auf allen 4 bin ich noch in der Früh von Zelt zu Zelt gekrochen und hab die Kocher mit Benzin befüllt.
Bei einem nochmaligen stärker werden dieses Orkanes musste ich ernsthaft um die Zelte bzw. damit die Gesundheit der Teilnehmer fürchten.

Also sofortiger Abstieg, um die kurze Wetterbesserungspause zu nützen. Nur das nötigste einpacken, die Zelte flach legen und nichts wie hinunter. – aber nicht ohne vorher wirklich sturmdicht verpackt kein Fleckchen Haut dem eisigen Sturm auszusetzen.

Rettung im Sturm,
Laserer – alpin rettet ein amerikanisches Team

Abstieg: endlich sind alle 9 soweit und im dichten Sturm – Schneefegen machen wir uns über die weiten mit Windgangeln gespickten Gletscherfelder an den Abstieg zum Beginn des 1200 m langen Fixseilstrecke.

Plötzlich tauchen im Schneefegen schemenhaft 2 Gestalten auf, eine Figur sitzt im Schnee, ein Rucksack kugelt im Sturm herum und eine zweite Figur sitzt daneben, wo kamen die her? Wir kommen näher und es stellt sich heraus, dass es sich um Chris mit seinem Gast Richard handelt. Richard sitzt apathisch im Schnee, ohne Brillen auf und sagt er könne nur noch white spots sehen. Ich schaue ihm in die Augen, gebe ihm was zum trinken. Chris kommt mir eigentlich planlos vor.

Helmut und Hans halten unsere Gruppe zusammen und steigen mit allen ab ins Camp 1. Dort sollten noch drei Zelte und unser Dome stehen, sie sollten dann schon zu kochen beginnen.

Ich kümmere mich mit Chris um die Bergung von Richard. Ich schaffe es ihn soweit zu Motivieren, dass er wieder auf die Füße kommt, aber er taumelt und fällt immer wieder hin. Schließlich schaffen wir es, ihn bis zum Beginn der Fixseile zu bekommen.

Ich sichere mit Halbmastwurf, währende Chris Richard irgendwie die Firnflanke hinunter bringt, wobei sie immer wieder hinfallen und rutschen. Leider sind die Firnanker nur alle 50 m und das Seil ist nur 40 m lang, das heißt, dass ich immer wieder aushängen und nachgehen muss.

Tief unten kann ich in den Pausen zwischen den immer heftiger werdenden Böen meine Gruppe erkennen. Langsam und möglichst ohne Stress bringen wir Richard tiefer. Wie natürlich immer wieder in solchen Situationen fällt ausgerechnet Richard noch in eine Gletscherspalte – gut gesichert kein Problem, aber trotzdem Stress pur für den Erschöpften und für mich. Vom Ende der Fixseile ist noch eine vielleicht 1 km lange Gehstrecke zum Camp 1. Wir kommen immer näher und bald können wir zahlreiche Gestalten im Camp sehen, Dave Hahn kommt uns entgegen, schon von Weitem kann ich seine typische Figur erkennen. Wo ist eigentlich unser wunderschöner, warmer Dome? Je näher wir dem Camp stolperten, umso sicherer wurde die Gewissheit – es sind alle Zelte bis auf 2 von Dave zerstört!!! Wir müssen noch weiter ins Basecamp absteigen.

Der Sturm steigert sich zum Orkan, immer wieder erreichen die Böen solche Stärke, dass es die Menschen einfach wegweht… unglaublich!! Errinnerungen an unsere Kinley Winterbesteigung vor genau 20 Jahren werden wach!!

Da meine Gruppe vor mir das C 1 erreicht hat, haben die Teilnehmer schon begonnen das Gepäck auf Schlitten umzupacken. Bei diesem Orkan ist es aber völlig unmöglich mit Schlitten zu gehen. Endlich sind wir am Seil zusammen, da kommt eine Böe, Schlitten, Menschen und Rettungsschlitten für den verletzten Schweitzer fliegen durch die Luft. Ich mach drei Purzelbäume und liege im Schnee, ein schneller Kontrollblick zeigt mir, dass es keine Verletzungen gibt. – Zum Glück.

Unser wirkliches Glück ist allerdings, dass es nicht allzu kalt ist, vielleicht minus 25, oder 30 Grad bei orkanstärkem Wind.

Wir versuchen zu gehen, kommen allerdings nur rund 50 m weit, die nächste Böe, wieder liegen einige der Seilschaft im Schnee und rappeln sich mühsam auf. Langsam gehen wir weiter, es geht ja doch. Bei jeder Böe bleiben wir stehen und stemmen uns gegen den Sturm.

Nach einigen Stunden erreichen wir das half Camp tiefer unten am Branscomb Glacier und sind damit nicht mehr so stark dem Sturm ausgesetzt.

Wie über Funk angekündigt kommen uns jetzt Chris Stangl und ein Führer aus Amerika entgegen. Sie sollen den Schweizern helfen, von denen einer eine Knieverletzung erlitten hat und einer sich alle Finger angefroren hat.

Wieder einige Stunden später sitzen wir bei Nick im Basecamp und genießen eine wunderbare warme Mahlzeit und viele heiße Getränke. Diesmal war es wirklich knapp, dass es keinerlei Verletzte in meiner Gruppe gegeben hat.

Wir werden in den nächsten Tagen sicherlich einen weiteren Gipfelversuch unternehmen, ewig kann das Wetter ja nicht schlecht bleiben, es muss irgendwann wieder besser werden.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Telefonat mit Walter 12.12.14.00

Sitzen weiter im Hochlager bei heftigem Sturm fest und hoffen sehnlichst, dass der exterme Sturm bald nachlässt. Aber es sind alle gesund und wohlbehalten.

Grüße aus der Kälte!

Walter
Hallo Walter, hallo Christian!

Ich verfolge euer tun und bin fast neidig...
Christian, Du bist einfach spitze und ich gratuliere Dir aus ganzen herzen, Du hast Dir die 7 summits wirklich verdient!
Du bist jetzt wirklich der Schnellste und ich werde wahrscheinlich tatsächlich der Langsamste sein....
Walter, ich trainiere schon feste für unsere erste Skitour und vielleicht auch mehr!
Ich bin überzeugt, dass Du Deine Leute gut hinauf, und vorallen, wieder gut herunter bringst.
Ich halte euch in jedem Fall die Daumen und freu mich auf ein Wieder"sehen"
Lieben Gruß aus Osttirol,
Andy und Sabine Holzer


Telefonat mit Walter 11 12 2007 18.00:

Wir sitzen im Hochlager bei Sturm und minus 35 Grad fest und warten immer noch darauf, dass sich der Sturm legt und das Wetter bessert. Aber die Stimmung ist gut und wir sind weiter zuversichtlich.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Information von Walter über Satellitenhandy:

Haben soeben bei wechselhaftem Wetter, großer Kälte und Wind das Highcamp erreicht. Alle sind wohlauf und lassen ihre Familien Zuhause grüßen. Wir warten nun auf Wetterbesserung und sind zuversichtlich, demnächst den Gipfel versuchen zu können.

Walter

Samstag, 8. Dezember 2007


Kurzes Telefonat von Walter:

Gestern haben wir bei strahlend schönem Wetter auf neuer Route Lager 2 erreicht und dort ein Depot errichtet. Nach Rückkehr in Lager 1 steht heute ein Rasttag auf dem Programm. Die Stimmung ist bestens, alle sind von den phantastischen Eindrücken der Antarktis begeistert.

Hallo Bergfreunde,



Liebe Grüße aus dem VBC (Vinson Base camp) Gestern hatten wir riesen Glück mit unserem Weiterflug von Patriot Hills hierher. In Patriot hatte es immer strärkeren Wind, und es war dann doch ziemlich knapp, dass alle Bergsteiger noch in der kleinen Twin Otter Maschine weiterkamen.



Viel Arbeit war dann nötig unser Basecamp zu errreichten und dann mit der Kocherei und dem Schneeschmelzen für 10 Personen zu beginnen. Alle sind bester Stimmung und es war Anfangs relativ warm - für Antarktisverhältnisse Badewetter. Wir hatten in der Sonne so ca. -10 Grad. Um 9 lagen dann alle in den Schlafsäcken, zu groß waren die riesen eindrücke des letzten gewaltigen fluges durch die Ellsworth mountains.



In der Nacht kam leider Nebel (icefog) auf. Es wurde kalt, eh klar wenn die Strahlung der Sonne weg ist. Wir schliefen hervorragend.



Jetzt am Morgen scheint das Wetter wieder etwas besser zu werden,

jedenfalls blitzt die Sonne teilweise durch den Nebel.



Heute wird ein erster Bergtag für die Gruppe. Wir werden nach dem Frühstück das Camp abbauen, alles auf unsere Schlitten verpacken und dann ca. 6 - 8 Stunden ins camp 1 aufbrechen.



Liebe Grüße und einen schönen Nickolausabend aus der Antarktis vom gesamten team von laserer-alpin.at



Walter

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Es gibt nur ein Wort für die Antarktis - gewaltig. Obwohl ich schon einige Male mit der riesigen Iljuschin 76 Maschine von Punta Arenas hier in den kältesten Kontinent der Welt geflogen bin, überrascht mich der Flug immer wieder. Nach 4-5 Stunden Flug in 10 000 m Höhe sind wir hier auf der blue ice runway gelandet, mit irrsinnigem Getöse und einem ewig langen "Auslauf".

Die Stimmung ist hervorragend, und ich konnte noch meinen Freund und Kollegen Mike Hamil und Phil Erschler von IMG treffen, die vorgestern den Vinson bestiegen haben. Sie sind mit ihren Gruppen mit "unserer" Iljuschin wieder hinausgeflogen. Die Verhältnisse am Berg sind

optimal und es wurde eine neue, sicherere Route gefunden. Wir werden auch versuchen, den gfährlichen Eisfall zu umgehen.

Den ganzen Tag haben wir am Flughafen noch hergepasst, immer wieder wurden wir um eine weitere Stunde vertröstet, bis es schlußendlich um 17 00 chilenischer Zeit losging. Bis wir das camp aufgebaut hatten und im Schlafsack lagen war es schon wieder 3 Uhr früh. Jetzt um 0800 schlafen alle noch und ich nütze die Zeit um ein update zu machen. Um 09 00 werden wir frühstücken, um 1000 kommt der Wetterbericht und dann werden die piloten entscheiden, ob wir bereits heute zum Mt. Vinson weiterfliegen können. Hier ist das Wetter ganz bestimmt gut genung, aber der Mt. Vinson ist doch rund 250 km entfernt und dort in den Bergen kann das Wetter völlig anders sein. Aber ich hab ein wahnsinnig gutes "Gefühl" für diesen trip - die beiden Gruppen sind einfach hervorragend auf den Berg und die ganze Expedition eingestimmt.

Liebe Grüße an alle Angehörigen aus dem Eis!! Walter & die ganze Crew

Dienstag, 4. Dezember 2007

Auf geht´s....

Es ist jetzt 10 55 hier im Hotel in Punta Arenas. Wir hatten alle gestern noch einen gemütlichen
Abend und das eine oder ander Bier....

Das Frühstück heute früh gestaltete sich schon in einer gewissen Aubruchstimmung. Es ist soweit, die Wolken in Patriot Hills haben sich verzogen und die große Iljuschin wird auf den Flug vorbereitet.

Wir sind jetzt alle hektisch dabei unsere Polarkleidung anzuziehen und die letzten Kleidungsstücke und DInge die in Punta Arenas bleiben zu verpacken.

Um 11 20 werden wir abgholt und fahren dann im Bus zum Flughafen.

Walter

Montag, 3. Dezember 2007

...Warten....

Es ist jetzt 18 40 am Abend hier in Punta Arenas. Wir konnten nicht wie geplant heute frueh in die Antarktis fliegen, da eine niedrige Wolkenschicht die Sicht fuer eine Landung zu stark behindert.

Um 18 00 hatten wir das letzte Briefing, es sieht nicht so schlecht aus, vor allem vom Wind her sollte es eigentlich moeglich sein, aber die Wolken muessen sich eben vor einem moeglichen Flug "verziehen". Wir schlafen diese Nacht noch im Hotel und werden morgen um 06 30 das naechste Briefing abhalten.

Die Antarktis fordert eben doch einiges an Geduld, will man sich ihr naehern.

Walter

Endlich geschafft.....

.....man gönnt sich ja sonst nichts....



.....geschafft nach dem vielen packen, abwägen, und Besorgungen.....




Gruppenbild vor dem berühmten Magellandenkmal an der Plaza major.


Die Abwaage haben wir gestern gut überstanden und kommen also wunderbar mit dem erlaubten Gewicht aus.

Blieb das Problem mit dem Gepäck, und das hat sich dann auch noch rechtzeitig gelöst. Um 10 Uhr abends wurde es direkt vom Flughafen ins Hotel zugestellt.


Für uns heisst es jetzt Warten und auf möglichst gutes Wetter hoffen. Die Zeit verbringen wir mit gutem Essen, Bummeln und kleinen Ausflügen.








Sonntag, 2. Dezember 2007

Ein spannender Tag...


Das Gepaeck eines Teilnehmers ist gestern ja nicht rechtzeitig hier herunten in Punta Arenas angekommen. Bereits in aller Fruehe versuchen wir das Gepaeck ausfindig zu machen bzw. zu eruieren, wo die fehlenden Gepaeckstuecke stecken koennten.



Um 10 Uhr muessen wir alle zum Briefing. Alle Gruppen die in die Antarktis wollen muessen dort anwesend sein. Ich treffe viele alte Bekannte und Freunde, besonders freue ich mich, dass auch mein Freund Dave Hahn (ich kenne ihn schon seit 2001, und einigen Everestexpeditionen) mit einigen Gaesten zeitgleich mit uns am Vinson unterwegs sein wird.



Beim Briefing werden mir bereits altvertraute Dinge noch einmal auf den Punkt gebracht, besonders der schonende Umgang mit der Natur wird erklaert, im zweiten Teil der Ausfuehrungen erfahren wir noch viel wissenswertes ueber Erfrierungen.



Am Nachmittag kommt um ca. 16 Uhr die Stunde der Wahrheit im Zuge der Abwaage. Das gesamte Expeditionsgepaeck wird abgewogen. Wenn man bedenkt, dass aber fuer jedes Kg Uebergepaeck 66 US$ verlangt werden, kann man sich vorstellen, wie spannend die Sache wurde. Die Erleichterung ist dann entsprechend gross, als feststeht, dass wir um rund 30 Kg unter dem Limit bleiben koennen.



Was blieb war das Problem mit dem Gepaeck. Wir goennten uns zum Abendessen eine ausgezeichnete Kings Crab und danach noch ein Lamm......und tatsaechlich erreichte uns der alles erloesende Telefonanruf, das Gepaeck ist da. Jetzt konnte noch schnell alles umgepackt werden und auch alle "Notfall plaene" waren - zum glueck - nicht notwendig.



Na ja, jetzt benoetigen wir nur noch viel Glueck und Geduld bis wir in die Antarktis kommen.
Walter

Samstag, 1. Dezember 2007

Punta Arenas


Hallo, liebe Antarktisfreunde, dies ist ein erster Bericht von Walter Laserer aus Punta Arenas

31 Stunden dauerte die Anreise bis hier herunter in den suedlichen Zipfel Suedamerikas. Punta Arenas liegt direkt an der Magellanstrasse und hat ca. 150 000 Einwohner.



Mehr als 40 000 Meilen sass ich im letzten Jahr im Flugzeug, aber so einen unruhigen Flug habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gehabt. Einige Kinder im Flugzeug hatten zu weinen begonnen, Frauen kreischten, an lesen war nicht zu denken, und zu guter Letzt kotzte noch der Passagier neben mir. Ich muss aber gestehen, dass auch mir nicht gerade wohl im Magen war. Patagonien ist eben nicht umsonst beruehmt beruechtigt fuer die extremen Winde.....



Als ich endlich im Hotel angelangt war, war ich noch vom Jetlag so ueberdreht, dass ich beschloss noch gleich den riesigen Supermarkt gleich um die Ecke auf zu suchen.
Fuer insgesamt 258 Manntage musste Fruehstueck und Essen besorgt werden. Um 11 Uhr nachts bin ich dann wie ein Stein ins Bett gefallen.

29. 11. 2007

Nach dem Fruehstueck hiess es mal einchecken und alles mit dem Zoll klaeren, damit ich unser Expeditionsgepaeck moeglichst bald zum fertigen packen fuer die Antarktis hier ins Hotel bekomme. Zu Mittag war ich dann am Flughafen und hab Helmut abgholt. Bei dieser Gelegenheit gleich mit der Cargo alles geklaert, das Gepaeck ist da und wird ins Hotel zugestellt.

Am Abend hatten wir dann das erste Mal das Vergnuegen, KingsCrabs zu verkosten - einfach koestlich.....

30. 11. 2007

Noch einmal Einkaufen in einem der riesigen Supermaerkte hier stand auf dem Programm. Schwer beladen kurvten wir mit einem der hier so zahlreichen Taxis durch die Stadt, unglaublich welche Menschenmassen sich in einem so riesigen Supermarkt draengen koennen.
Den restlichen Tag verbrachten wir dann mit verpacken, abfuellen und beschriften der Lebensmittel.
Um 4 Uhr nachmittags kam dann der erste Teil unserer Gruppe an. Die Stimmung ist perfekt, und sogleich klaerten wir den weiteren Ablauf. Die Ausruestung muss umgepackt werden und vor allem alles exakt abgewogen werden, damit wir bei der offiziellen Abwage keine Ueberraschung erleben.
Am Abend erwarten wir dann noch den zweiten Teil unserer Gruppe.

Walter